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Zeitreisen

Gedanken zum Motto

Verehrtes Publikum,
liebe Freunde von „Sandstein und Musik“,

als neuer Künstlerischer Leiter freue ich mich darauf, mit Ihnen künftig „Zeitreisen“ zu unternehmen. Dieses Motto wird uns in den kommenden Jahren begleiten, vielfältige Möglichkeiten und zahlreiche Entdeckungen bieten.

Für mich persönlich ist jede Beschäftigung mit Musik eine innere Zeitreise – ganz gleich ob zur Musik längst vergangener Zeiten, Musik von neulich oder zu einem gerade erst komponierten Werk, welches zur Uraufführung kommen soll. Und wenngleich solche Zeitreisen einerseits für uns Musikerinnen und Musiker selbstverständlich sein mögen, so können wir doch andererseits Sie, unser Publikum, auf unsere Reisen mitnehmen.

Auch in übergeordnetem Sinne reisen wir, beispielsweise durch Komponistenbiografien, wie es die zyklische Aufführung der 32 Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven vorhat, welche in diesem Jahr beginnt und künftig fortgesetzt wird. Auch runde Jubiläen zu Gedenktagen, etwa von Richard Strauss, Gabriel Fauré und Frank Martin, sollen uns künstlerisch leiten und hier und da im Fokus stehen. Wir erkunden Berührungspunkte großer Geister, epochenübergreifende musikalische Entdeckungen werden präsentiert, innere Zusammenhänge aufgedeckt.

Es ist mir stets ein besonderes Bedürfnis, den musikalischen Nachwuchs einzuladen, beispielsweise zum Education-Projekt „Geloopte (sprich: „geluupte“) Zeiten“, auf denen in faszinierender Weise „ad hoc“ auf Basis von „Loops“ (Endlosschleifen) – das sind kleine, sich wiederholende Musikschnipsel – ein neues Stück Musik entsteht. Und nicht nur in diesem Projekt, sondern auch in all den anderen Konzerten mit jungen Profis von heute werfen wir einen Blick in unsere eigene musikalische Zukunft. Die Konzertformate reichen dabei vom Soloabend über Kammermusik bis hin zu Auftritten größerer Ensembles, Kammerorchestern und Chorkonzerten. Musikalische Lesungen sollen ebenso wenig ausgespart bleiben wie Ausflüge ins Humorvolle und zum Jazz.

„Teamplayer“, ein neues Format bei Sandstein und Musik, welches dreimal über das Festivaljahr verteilt vorkommen wird, möchte ich Ihnen ganz persönlich ans Herz legen. Die Idee: Gestandene, erfahrene Musikerinnen und Musiker formen um sich herum ein Ensemble aus jungen Kolleginnen und Kollegen, Studentinnen und Studenten – kurzum: Ensembles, in denen die üblichen Hierarchien aufgebrochen sind und wie unter Freunden miteinander musiziert wird. Hervorzuheben ist dabei, dass die „Friends“ in ihren jeweiligen Formationen selten oder noch nie miteinander musiziert haben – Türen öffnen sich für frischen Wind und belebende Impulse und wir sind direkt dabei, wenn etwas faszinierend Neues entsteht.

Mein Anliegen ist es, auch Sie als Publikum in einer Weise einzubeziehen, dass ein Konzertbesuch zum Moment des Innehaltens (in dem die Zeit auch einmal stillstehen darf) werden kann. Sie bekommen Anregungen zum Nachhören, Nachlesen und Nachdenken – und ich freue mich schon jetzt auf viele spannende persönliche Begegnungen mit Ihnen.

Herzlichst, Ihr
Hinrich Alpers


Musik von gestern ist nicht veraltet

Grußwort des Schirmherrn

Sehr geehrte Damen und Herren,

wenn wir zurückkehren an Orte, wenn wir nach längerer Zeit ein Buch aus unserer Jugend neu lesen oder eben auch Musik wieder hören, dann erleben wir Orte, Musik oder Literatur oft ganz anders, als wir es in Erinnerung hatten.

Manchmal ist die frühere Begeisterung nicht mehr erklärlich. Oder wir empfinden eine Vertrautheit, die ganz unerklärlich ist. Oder wir hören etwas vermeintlich Vertrautes ganz anders.

Auf den ersten Blick ist alles gleichgeblieben. Und doch hören, sehen oder verstehen wir alles anders. Mit dem Motto „Zeitreisen“ greift das Festival Sandstein und Musik genau diese Erfahrung auf und stiftet damit einen Gesprächsimpuls für alle, die die Einladung annehmen und dabei sein werden.

Bei der hohen Frequenz an Informationen und der sich oft überschlagenden Berichterstattung ist die Kommentierung „hab‘ ich schon gehört“ gleichzusetzen mit einer bereits veralteten Information. Die kurze Formel steht auch dafür, dass eine nochmalige Beschäftigung nicht lohnt.

Wer Musik hört, der wird mit diesem Satz niemals die Kurzlebigkeit einer Information verbinden. Und er wird auch nicht auf die Idee kommen, dass eine Musik veraltet sein könnte, weil sie „von gestern“ ist. Das ist wohl einer der Unterschiede zwischen Musik, Literatur oder Kunst einerseits und Information andererseits.

Sandstein und Musik nimmt uns Hörende mit auf Reisen durch die Zeit. Und wir werden entdecken, dass Komponisten und Werke in ihrer Zeit verwurzelt und zugleich der Zeit enthoben sind. Der Treffpunkt zwischen den Werken, egal welcher Zeit sie entstammen, sind die Menschen, die musizieren und zuhören. Damit reist die Musik ihrerseits mit den Menschen durch die Zeit.

Ich bin überzeugt, dass dem Festival auch am Anfang des vierten Jahrzehnts seines Bestehens wieder wunderbare Zeitreisen, Begegnungen über die Epochen und Genregrenzen hinweg gelingen. Dem neuen Künstlerischen Leiter Hinrich Alpers wünsche ich einen guten Start, viel Freude an der Musik und der Vielfalt der Spielstätten und eine herzliche Aufnahme beim Publikum.

Ihr
Michael Kretschmer
Ministerpräsident des Freistaates Sachsen und Schirmherr


Wer miteinander musiziert, ist bereit, auf andere zu hören

Grußwort der Staatsministerin für Kultur und Tourismus

Liebe Freundinnen und Freunde des Festivals Sandstein und Musik,

„Zeitreisen“ – das Motto des diesjährigen Festivals von Sandstein und Musik lädt uns über das ganze Jahr hinweg dazu ein, gemeinsam zurückzuschauen und Klänge wie Worte längst vergangener Zeiten wiederzuentdecken. Zugleich dürfen wir die zahlreichen Veranstaltungen aber auch als ein Angebot an uns alle verstehen, nicht nur auf den Pfaden von Romantikerinnen und Romantikern durch das Elbsandsteingebirge zu wandeln oder Ikonen der Filmgeschichte nachzuspüren, sondern sich auch zu fragen: Wie lässt sich Vergangenes eigentlich interpretieren und verstehen?

In besonderer Weise stechen dabei vor allem die Veranstaltungen hervor, bei denen junge Musikerinnen und Musiker ihr Können zum Besten geben – wie etwa bei jener Veranstaltung von „Jugend musiziert“ auf Schloss Weesenstein oder jenes Konzert des Landesjugendorchesters Sachsen in der Stadtkirche St. Marien in Pirna. Bei diesen Gelegenheiten zeigt sich jedes Mal von Neuem, wie sich heutige Generationen auf die kulturellen Erzeugnisse der Vergangenheit einlassen und wie es ihnen gelingt, alten Werken neue Aspekte hinzuzufügen.

Wir dürfen davon ausgehen, dass uns spannende „Zeitreisen“ in diesem Jahr bevorstehen und ich möchte Sie dazu ermutigen, sich ganz bewusst darauf einzulassen. Für mich jedenfalls sind es gerade solche Kulturveranstaltungen, die uns in aktuell recht herausfordernden Zeiten Zuversicht und Kraft geben können. Denn wer miteinander musiziert, ist bereit, darauf zu hören, was andere mit ihren Tönen zum Ausdruck bringen möchten.

Und zumindest für einige Augenblicke bieten uns sowohl das Thema „Zeitreisen“ als auch die verschiedenen Programmbestandteile die Möglichkeit, unseren Alltag auf angenehme Weise zu vergessen. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Musik-Genießen und ein gesegnetes Jahr 2024!

Ihre
Barbara Klepsch
Staatsministerin für Kultur und Tourismus


Ein Aushängeschild der Region in Sachen Kultur

Grußwort des Landrates des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Liebe Freunde des Festivals Sandstein und Musik,

mit seiner ganz eigenen Philosophie lebt das Festival seit über 30 Jahren von der Begeisterung der Besucher, der Vielfalt des Programms und der Individualität der Gastspielorte. Ohne Zweifel ist das Event ein Aushängeschild der Region in Sachen Kultur und strahlt bis über die Grenzen unseres Landkreises hinaus.

Es wird abwechslungsreich im Jahr 2024. Nicht nur Verehrer der klassischen Musik, sondern auch Jazzliebhaber und Literaturfreunde kommen hier auf ihre Kosten. Klassische Musik der großen Komponisten vergangener Epochen gehört genauso zum Programm wie zeitgenössische Klänge. Gestandene Interpreten werden neben jungen Talenten auf der Bühne stehen.

Dazu passt auch wunderbar das Motto, unter welchem das Festival ab diesem Jahr steht, denn wir gehen in den nächsten Jahren gemeinsam auf große „ZEITREISEN“. Der neue Künstlerische Leiter Hinrich Alpers hat dafür hochkarätige Künstler aus unserer Region, aber auch aus Sachsen, Deutschland und dem Ausland gewinnen können. So dürfen sich die Besucher in dieser Saison wieder auf musikalische Spitzendarbietungen sowie auf ein literarisch unterhaltsames, jugendlich inspirierendes und klassisch beständiges Repertoire freuen.

Den besonderen Reiz machen auch in diesem Jahr wieder die wechselnden Spiel- und Aufführungsorte aus, die von Lohmen, Bad Schandau über Königstein, Freital und Lauenstein bis nach Pirna gewählt wurden und damit für ein breites Publikum erreichbar sind.

Allen Beteiligten, die das Festival geplant, organisiert, gefördert und sich anderweitig eingebracht haben, danke ich herzlich. Dieses großartige Engagement ist der Schlüssel zum Erfolg, den das vor 32 Jahren ins Leben gerufene Festival Sandstein und Musik verbuchen kann.

Allen Besucherinnen und Besuchern wünsche ich viel Freude bei den Veranstaltungen und viele spannende und nachhaltige künstlerische Eindrücke. Ihr Kommen, Ihre Begeisterung und Ihr Beifall sind der schönste Lohn für alle Künstler und Organisatoren.

Ihr
Michael Geisler
Landrat des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge